Johann Adam Kesel 1700-1776

Bilder von links nach rechts:
Johann Adam Kesel (nach einem Kupferstich von Sebastian Walch (1721-1788)) Das Gemälde befindet sich im Eigentum des Allgäu-Museums. - Anna Margarete Hau, 2. Ehefrau von Johann Adam Kesel und Tochter des Malers Hieronymus Hau - Sommersitz von Johann Adam Kesel im Freudental in Kempten (heute Boleite 7)

Eheschließung am 16.02.1726 mit Maria Elisabeth von Rauner, Tochter des Jonas Daniel von Rauner und der Anna Sibylla von Ruprecht. Jonas Daniel von Rauner wurde durch Diplom vom 29.11.1697 in den Reichsadelsstand erhoben und gehörte zu den Augsburgern Patriziern.

Am 27.1.1764 Wahl zum Stadtamman und am 2.3.1764 Wahl zum Bürgermeister  v. Kempten.

Zur Familie von Maria Elisabeth von Rauner

Neues Allgemeines Adels-Lexicon 1859:

Rauner. Reichsadelsstand. Diplom vom 29. Novbr. 1697 für die Gebrüder Rauner: Johann Thomas und Jonas Daniel, und von 1752 für die Söhne des dritten Bruders: Michael R. – Rathsfähiges augsburgisches Geschlecht. Johann Thomas v. R. wurde 1699 augsburgischer Patricier, und kam 1710 in den Rath. Die im augsburger Geschlechterstande sich befindende Linie besass mit den übrigen Johann Thomas v. Raunerschen Erben die Herrschaften Mühringen, Mühlen am Neckar, Domelsperg, Wisenstetten und Egelstall. – Johann Thomas v. R. und Christoph v. Rad errichteten eine sehr erspriessliche Stiftung für Wittwen evangelischer Schuldiener. – Der Stamm hat fortgeblüht und wurde in der Person Philipp Paul Johann v. Rauner, geb. 1778, k. bayer. Actuar der Polizeidirektion in Augsburg, in die Adelsmatrikel des Kgr. Bayern eingetragen

Quelle: Wikipedia.org

Johann Adam Kesel (* 29. Dezember 1700 in Kempten; † 17. August 1776 ebenda) war ein deutscher Kaufmann sowie Bürgermeister der Reichsstadt Kempten. Er gehörte dem Kemptener Patriziergeschlecht Kesel an. 

Johann Adam Kesel war der Sohn von Christianus Kesel (1680–1746) und Catharina Scheffer (1670–1754). Er war eines von vier Geschwistern.

Für das Jahr 1760 ist bezeugt, dass Johann Adam Kesel Rats- und Kaufmann in Kempten war. Er pflegte als Händler mit Stoffen, Pelzen und Rauchwaren Handelskontakte in ganz Europa und war auch auf der Leipziger Messe vertreten. Kesel war zu seiner Zeit einer der reichsten Bürger Kemptens, was sich an der Höhe seiner Steuerzahlungen ablesen lässt: Im Jahre 1764 zahlte er 1385 Gulden Steuern; Wirte in Kempten zahlten in dieser Zeit höchstens 60 Gulden. Daher trug er auch den Beinamen „Gulden-Kesel“. Ihm gehörte das sog.  Wagenseilanwesen im Freudental.

Johann Adam Kesel war in den Jahren 1764 bis 1773 Bürgermeister der Reichsstadt Kempten. Mit 64 Jahren wurde er zum Bürgermeister auf Lebenszeit („consul rei publicae Campidonensis“) gewählt.

Am 16. Februar 1726 heiratete er die 1705 geborene Elisabeth Rauner aus Augsburg. Sie starb 1761 und wurde am 24. Dezember bestattet. Kesels zweite Ehefrau, die er am 29. August 1762 heiratete, war die 1727 geborene Anna Margareta Hauin (Tochter von Hieronymus Hau) aus Kempten, die 1798 starb und am 6. Februar beigesetzt wurde.

Johann Adam Kesel starb am 17. August 1776 im Alter von 75 Jahren. Beigesetzt wurde er auf dem Evangelischen Friedhof Kempten unterhalb der Burghalde.

Johann Adam Kesel gründete in Kempten zwei Stiftungen: Im Jahr 1772 richtete er eine Stipendienstiftung ein, mit der er in Kempten ansässige evangelische Theologiestudenten unterstützte. Im April 1776 folgte eine Familienfideikommiss-Stiftung in Höhe von 50.000 Gulden, aus deren Erträgen alle seine in Kempten lebenden männlichen Nachkommen gefördert wurden. Um 1950 wurden die Stiftungen aufgelöst. Weiterhin gründete er 1776 die Weber-Garn-Creditkasse zur Unterstützung der Kemptener Weber die er mit 10.000 fl. ausstattete.